Psychosomatische Erkrankungen

"Geh Du vor, sagt die Seele zum Körper, auf mich hört er/sie nicht"

 

Das Wort Psychosomatik setzt sich aus zwei Wörtern zusammen: Psyche und Soma (Körper). Der zusammengesetzte Begriff aus Psyche und Körper (Soma) weist darauf hin, dass diese beiden Teile untrennbar miteinander verbunden sind. Die Psyche findet ihren Ausdruck im Körper. Die Psychosomatik ist also keine besondere Erkrankung, sondern die Art, wie das Zusammenspiel zwischen Psyche und Körper in uns Menschen insgesamt funktioniert.  

Somatisierung

Leidet ein Mensch aufgrund psychischer Ursachen unter körperlichen Beschwerden bzw. Symptomen, wird im Allgemeinen von Somatisierung gesprochen. Die klassische Medizin findet in diesen Fällen keine Diagnose bzw. es gibt keinen organischen Befund. Zum Beispiel kann es sein, dass ein Betroffener sehr viel leistet, aber sich nicht entsprechend wertgeschätzt fühlt, oder jemand verkraftet den Verlust eines geliebten Menschen nicht. So kann dies über einen bestimmten Zeitraum zu körperlichen Beschwerden (Magenschmerzen, Rückenschmerzen, Schlafstörungen..) führen. Die Beschwerden sind aber tatsächlich vorhanden und nicht eingebildet. Aus diesem Grund haben Betroffene meist eine lange Leidensgeschichte. Es tritt keine wesentliche Besserung der Symptome ein. Hinzu kommt die Angst, schwer erkrankt zu sein und der Glaube, die Medizin habe noch keine Abhilfe oder nicht einmal eine Diagnose für das eigene Leiden gefunden. 

Dass die Psyche einen großen Einfluss auf den Ausbruch und den Verlauf organischer Erkrankungen hat, wird heute kaum noch von seriösen Medizinern verleugnet. Den Zusammenhang von Psyche und Körper kannten schon unsere Vorfahren, wie unschwer aus zahlreichen Volksweisheiten zu erkennen ist:  "eine Laus ist über die Leber gelaufen", "ein Herz oder das Rückgrat ist gebrochen (Rückenschmerzen)", "etwas ist sauer aufgestoßen (Magenbeschwerden)", "es verschlägt jemandem den Atem (Asthma)", "etwas zähneknirschend (Bruxismus) hinnehmen", "etwas schwer verdauen", "etwas liegt schwer im Magen" oder "etwas geht an die Nieren". All diese Weisheiten aus dem Volksmundtragen ein Fünkchen Wahrheit in sich. Sie sagen im Grunde nichts Anderes aus, als dass ein ungelöster oder unlösbar scheinender Konflikt auf den Körper übertragen und somit sichtbar wird.   

Weitere Zusammenhänge zwischen Körper und Psyche

Anders als bei der Somatisierung, hat auch der Körper Auswirkungen auf die Psyche. So kann jemand, der sich in seinem Körper nicht wohl fühlt, oder mit seinem Körper nicht zufrieden ist zu Depressionen neigen. Ebenso wenn eine organische Krankheit vorliegt, kann sich dies negativ auf die Psyche auswirken und zu psychischen Beeinträchtigungen (Angst, Panik, Depressionen u.a.) führen. 

Ursachen psychosomatischer Erkrankungen

Fast ein Drittel der deutschen Bevölkerung hat in der Kindheit eigene Erfahrungen mit ungünstigen Familienverhältnissen, Gewalt, Missbrauch, emotionaler Vernachlässigung, hohen Erwartungen oder Süchten gemacht. Diese frühen Belastungen haben nicht nur Auswirkungen auf das psychische Wohlbefinden, sondern zeigen sich oft auch in körperlichen Symptomen. 

So kann der innere Druck, äußere Erwartungen erfüllen zu müssen zu psychosomatischer Krankheiten durch Stress entstehen. Ständige Anspannung, hohe Anforderungen an sich selbst, fehlende Anerkennung und Frustration können dazu führen, dass der Körper sich meldet, wenn der Betroffene selbst nicht erkennt, dass etwas aus dem Ruder läuft.   

Auch Ärger, Angst, Neid, Unzufriedenheit, Zukunftsängste, Mobbing, gesellschaftliche oder familiäre Ablehnung können körperliche Beschwerden zur Folge haben. 

Bei psychosomatischen Erkrankungen hat sich die Anwendung der Hypnose, auch in Verbindung mit anderen therapeutischen Verfahren, wie Systemaufstellungen und Klopftherapien, bewährt.  

Typische psychosomatische Erkrankungen: 

Reizdarm / Reizdarmsyndrom / Magenschmerzen / Bauchschmerzen / Verstopfung / Tinnitus

Das Reizdarmsyndrom zeigt sich durch Schmerzen oder unangenehme Empfindungen im Bauchraum, die sich wiederholt im Zeitraum von mehreren Monaten zeigen und evtl. nach dem Stuhlgang nachlassen. Ebenfalls kann sich eine Veränderung der Stuhlregelmäßigkeit zeigen, wie auch eine Veränderung der Stuhlkonsistenz (Verstopfung, Durchfall). 

Bei ca. 50% der Betroffenen besteht eine Anfälligkeit für Ängste und / oder Depressionen. Jede 2.Person, die eine Arztpraxis wegen Schmerzen im Bauch oder Völlegefühl o.ä. aufsucht, leidet unter dem Reizdarmsyndrom. 

Die Ursachen des Reizdarmsyndroms sind unterschiedlich. In einigen Fällen berichten die Patienten, vor einiger Zeit (dies kann bereits einige Jahre zurückliegen) unter einer bakteriellen oder viralen Infektion des Darmbereichs gelitten zu haben. Die Befürchtungen bzw. die Angst, in eine "unangenehme Situation" zu geraten, führt in diesen Fällen häufig zu einem vermeidenden Krankheitsverhalten. Bestimmte Alltagssituationen, welche die Befürchtungen auslösen, werden dann vermieden. Da dies nur bedingt möglich ist, treten Symptome auf, die dann nicht organisch ausgelöst werden, sondern durch die Angst, vor der Situation, die man eigentlich vermeiden möchte. Viele Flugpassagiere kennen die Situation, kurz vorher noch einmal das "Örtchen" aufsuchen zu müssen. Der Volksmund nennt dieses Phänomen: "Schiss haben". Auch schwierige Lebensereignisse, dauernder Stress und andere Belastungen können zu einem Reizdarmsyndrom führen. Die Psyche hat einen wesentlichen Anteil an der Entstehung und am Verlauf des Reizdarms. Dennoch ist es unbedingt erforderlich, dass Sie ihre Symptome zunächst medizinisch abklären lassen, bevor Sie psychologische Unterstützung in Anspruch nehmen.  

Tinnitus / Ohrgeräusche / Rauschen im Ohr

Geräusche, die keinen äußeren Auslöser haben und ständig oder häufig bei den betroffenen wahrgenommen werden, sind nicht nur störend im Alltag
sondern belasten auch einen erholsamen Schlaf. Die Lautstärke des Geräusches ist meist nicht sehr stark ausgeprägt, so dass es durch andere, im Umfeld vorhandene Geräusche leicht überhört werden kann, also nicht als störend wahrgenommen wird. Dem Tinnitus geht häufig akuter oder chronischer Stress voraus, oder ein Hörsturz. Bestehen die Ohrgeräusche ca. 6 Monate, spricht man von einem chronischen Tinnitus. Je störender Betroffene die Ohrgeräusche empfinden, umso eher entwickeln sich weitere Störungsbilder wie Depressionen und Angsterkrankungen. Es ist also anzuraten, sich relativ früh Unterstützung zur Überwindung oder zum Umgang mit dem Tinnitus zu suchen. 

- Essstörungen

- Schmerzen (wie Kopfschmerz, Rückenschmerzen, ..)

- häufige Übelkeit

- Brechreiz

- Schlafstörungen

- häufiger Harndrang

- Burn Out

Weitere Informationen oder einen Termin für ein unverbindliches Erstgespräch erhalten Sie unter (Tel. 05204 / 8 88 31 77) oder 0151-61077782 oder füllen Sie hierzu einfach das Kontaktformular aus

 
 
 
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